HTC Touch Diamond
(01.07.2008 00:00 CET)
Selten hat HTC ein solches Geheimnis um ein Gerät gemacht wie um den Touch Diamond. Eine grosse, mysteriöse Pressekonferenz wurde anberaumt, um am Ende - die aufgepushten Pressekollegen fast enttäuschend - ein einziges Gerät anzukündigen. Relativ parallel dazu gab es bereits einige Bilder von Manila, der Nachfolgeversion der auf den ersten HTC Touch vorhandenen Einfingerbedienung TouchFLO. Und auch ich habe mich einlullen lassen, wenn ich ehrlich bin. Sicherlich war die Vorfreude gross, dass endlich mal wieder ein etwas "anderes" Gerät zu testen war, allerdings hätte ich mit im Traum nicht vorgestellt, was mich erwarten würde. Wenn ein Gerät das (mir selbst eher ungern über die Lippen kommende) Attribut "iPhone-Killer" verdient, dann ist es der HTC Touch Diamond.
Dies deutet sich schon beim ersten Auspacken an: HTC ist dafür bekannt, edle, ungewöhnliche Verpackungen zu entwerfen, aber die des HTC Diamond ist da trotzdem etwas besonderes: Zum einen, weil sie so ungewohnt klein ist, zum anderen, weil sie kein Würfel, sondern eine Pyramide mit abgenommener Spitze ist, damit der Form des Rückens des Gerätes angelehnt ist.
Haptik und Aussehen:
Nimmt man das Gerät dann in die Hand, dann kommen unterschiedliche, teilweise widersprüchliche Gedanken hoch: Klein ist es, fast winzig. Die dem Schliff eines Diamanten ähnelnde Batterieabdeckung ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, dafür trägt sie massiv dazu bei, dass das Gerät gut in der Hand liegt. Die spiegelnde Oberfläche - für mich immer eher abschreckend - wirkt deutlich weniger auffällig als beim HTC Touch Cruise (was sicherlich an der geringeren Größe der Fläche liegt). Angenehm kühl (sowohl von der tatsächlichen Fühltemperatur als auch vom Eindruck her) wirkt der Diamond, dazu trägt sicherlich auch die Verwendung von Alu im Displayrahmen und in der Kameraumrandung bei.
Betrachtet man die Bedienflächen am unteren Geräteende, dann ist die erste Vermutung "Sensorfelder". Das ist nicht ganz richtig, geht aber in die richtige Richtung: Das gesamte Bedienfeld ist eine einzige Platte, unter der für die vier Hardwaretasten (Home, Zurück, Ruf annehmen und ablehnen) und die Richtungstasten Taster verbaut sind, diese müssen also gedrückt werden. Wen das frustriert, der kann beruhigt sein: Das ist nur die halbe Wahrheit! Das Scrollrad in der Mitte ist zusätzlich (wie winzige Markierungen andeuten) tatsächlich eine Sensorfläche, mit der durch Berührung und Drehen in Webseiten, Bilder oder Dokumente hinein- und herausgezoomed werden kann.
Ohne den Begriff "iPhone" in diesem Zusammenhang zu bemühen, eine gewisse Anlehnung an Apple kann HTC mit dem Touch Diamond einfach nicht verhehlen: Die Beleuchtung der Tasten ist strahlend weiß, das Scrollrad in der Mitte glimmt beim Laden oder bei Benachrichtigungen kurz auf und wird dann wieder schwächer bzw. lässt einen weißen Lichtpunkt rotieren, vieles erinnert an den glimmenden Apfel im Deckel eines Macbooks. Trotzdem allerdings, das sei all denjenigen gesagt, die dies als Ideenlosigkeit abtun wollen, der Touch Diamond hat seinen ganz eigenen Charakter.
Der Stift ist liegt trotz seiner geringen Größe gut in der Hand und ist nicht mechanisch arretiert, sondern durch einen Magneten im Inneren des Geräts.
Die technischen Daten:
Die technischen Daten sind sehenswert: 528MHz Prozessor, 256MB ROM, 192MB RAM, eine integrierte Flash-Disk von 4GB, ein 2.8-Zoll VGA-Display, GPS, WLAN, Bluetooth, ein FM-Radio, eine 3 Megapixel-Kamera. Was fehlt (bzw. worauf man explizit hinweisen sollte): Der HTC Touch Diamond ist der erste PDA seit langer, langer Zeit, der keinen wie auch immer gearteten Speicherkartenslot hat, dafür ja eben der interne Speicher von 4GB, der wie eine Speicherkarte behandelt wird. Natürlich kann damit aber eben nicht Daten auf eine Speicherkarte verfrachten und verwenden.
Ein kleiner Trost: Der HTC Touch Diamond funktioniert auch als externe Festplatte. Beim Anschluss an den PC kann ausgewählt werden, ob er sich im ActiveSync-Modus oder als Festplatte anmelden soll, und im letzteren Fall stehen die 4GB als Speicher im Explorer zur Verfügung.
Wie aber bringt der Diamond diese Leistungsdaten "auf die Strasse"? Unterschiedlich... bei aller berechtigten Euphorie sei hier auch Kritik erlaubt: Wie bei den anderen Touch-Geräten merkt man dem Diamond den schnellen Prozessor nicht wirklich an. Je stärker der Speicher durch laufende Programme belegt ist, desto träger werden die Reaktionen auf die Bedienoberfläche. Das ist für die normale Arbeit eher unproblematisch, aber zum einen stört es den Gesamteindruck, zum anderen gibt es all denjenigen Munition, die ja schon immer wussten, dass Windows Mobile viel zu langsam ist. Unnötig, denn es liegt nicht an der Performance des Prozessors: Der Mobile Navigator 6, der extrem Speicher- und Prozessor-hungrig ist, läuft auf dem Touch Diamond am oberen Ende der Performanceskala nahezu ruckelfrei. Auch andere Applikationen sind schnell und ohne Einschränkungen, in der Summe bezieht sich die "Kritik" also auf das TouchFLO 3D, also die neue Benutzeroberfläche... und auch da nur sporadisch.
TouchFLO 3D:
TouchFLO 3D... sicherlich eine der größten Innovationen, die der Touch Diamond mit sich bringt: Wer noch die "alte Version" (die Touch, Touch Dual, Touch Cruise verwenden) kennt, der muss sich gehörig umgewöhnen. Aus der bis fünf Reiter mit Funktionen (Nachrichten/Uhr, Favoriten-Kontakte, Wetter, Anwendungen, Profile) belegten Oberfläche ist die zentrale Steuereinheit für das gesamte System geworden. Und vor allem: Das gewohnte Streichen mit dem Daumen von unten nach oben über das Display zum Start der Oberfläche fällt weg, im Vorfeld für viele ein Kritikpunkt ("Das ist doch nicht innovativ, wenn ich immer erst auf den Homescreen wechseln muss, um die Touch-Bedienung zu haben!"). HTC hat hier einen Paradigmenwechsel vorgenommen: Wie bei Windows Smartphones hat der Touch Diamond eine separate Taste, die direkt zum Homescreen (Heute-Bildschirm) führt, und TouchFlo 3D ist ein separates Plugin, das im Standard alleine aktiv ist. Kurz: Drückt man die Home-Taste, dann wird automatisch TouchFLO 3D gestartet. Aus meiner Sicht ist dies sogar besser, denn mit einer Hand war das "Daumenstreichen" schon ein wenig kippelig.
Im Hauptbildschirm findet sich eine große Digitaluhr, darunter der Link zur Anrufliste und zum Kalender. Streicht man mit dem Finger nach oben, dann wird die Uhr kleiner gestaltet und der Kalenderbereich vergrößert.
Daneben befinden sich die Personen, die als Favoriten definiert wurden mit ihren Bildern, diesmal aber dreidimensional und wie in einem Rolodex per Streichen über das Display nach oben/unten durchzurollen. Rechts am Rand befindet sich eine Liste dieser Favoriten mit Minibildern, auch hier kann durch Bewegung des Daumens darüber durch die Liste navigiert werden. Die Navigation funktioniert prima, Kritik gibt es aber dennoch: Die Anordnung der Kontakte wird automatisch alphabetisch vorgenommen, so lassen sich "thematisch zusammengehörige" Favoriten (z.B. Telefon zuhause und Handy meiner Frau) nicht hintereinander anordnen.
Daneben befinden sich separate Reiter für SMS und Emails, wunderschön gemacht: An den kleinen Symbolen steht immer die Zahl der neuen Elemente, sodass direkt vom Homescreen ein erster Überblick möglich ist... das iPhone lässt grüssen...
Wechseln man in eine der beiden Nachrichtenansichten, dann wird die jeweils letzte Nachricht als offener, vom Inhalt her lesbarer Umschlag angezeigt, ein Tippen auf die Nachricht führt dann in die normale Email-Ansicht. Will man stattdessen direkt in den Posteingang (um z.B. einen Überblick über alle Mails im Posteingang zu haben), dann kann dies über die linke Schultertaste passieren. Auch hier ein kleiner Kritikpunkt: Um eine Mail direkt zu beantworten steht als Option nur "Allen antworten" zur Verfügung, somit schickt man die Antwort auch an sich selbst. Eine "normale" Antwort ist nur über das Menü möglich.
Das Durchblättern von Mails funktioniert wieder mittels einer Daumenbewegung nach oben/unten.
Weiter finden sich Reiter für den Internetzugang, die Kamera, den Mediaplayer, Einstellungen, diese Funktionen werden in der Folge noch separat besprochen. Erwähnenswert noch: Das Wetter-Plugin. Nicht erst seit Spb Weather zählt es zum guten Ton, einen Wetterbericht über den PDA oder das Smartphone abrufen und zeigen zu können. HTC hatte sich dessen angenommen, indem eine Stadt konfigurierbar war, für andere Städte musste auf die Webseite von AkkuWeather gewechselt werden. TouchFLO 3D beseitigt diese Einschränkung: Es können mehrere Städte konfiguriert werden, die jeweils das aktuelle Wetter und eine 5-Tages-Ansicht bekommen, mit dem Daumen kann zwischen Städten gewechselt werden.
Das Display:
Viel des für ein Windows Mobile-Gerät revolutionären Bediengefühls lässt sich am Display festmachen. Mit 2,8 Zoll und 640*480 Auflösung ist es extrem scharf und kontrastreich, durch den integrierten Helligkeitssensor regelt es die Beleuchtung stufenlos genau den Umgebungsbedingungen entsprechend. Dies kann man natürlich ausschalten, aus meiner Erfahrung in strahlender Sonne bis Schatten und Dämmerung ist das aber nicht nötig, denn es ist immer hervorragend lesbar.
Was aber neben der Darstellungsqualität für die Bedienung noch viel wichtiger ist: HTC hat die Empfindlichkeit im Vergleich zu den Vorgängern deutlich angepasst: Der Einsatz eines normalen Fingers erlaubt in allen Applikationen problemloses Rollen durch Listen etc., ohne die Gefahr, versehentlich eine Option auszuwählen (wie beim Touch und Touch Dual immer mal wieder zu beklagen war). Auf der anderen Seite aber wird offensichtlich der tatsächlich an das Display übertragene Druck fokussiert: Ich habe noch kein Gerät erlebt (und auch da ist das iPhone bisher Standard gewesen), mit dem ich so gut auf einem kleinen Display über die Softtastatur schnell tippen kann, ohne dauernd korrigieren zu müssen.
Der Bewegungssensor:
Eines der technischen Alleinstellungsmerkmale des iPhones war der integrierte Bewegungssensor, der automatisch das Display in ausgesuchten Applikationen beim Drehen des Geräts ins Querformat ebenfalls drehte, bei Fotos und beim Internet-Surfen eine absolut hilfreiche Eigenschaft. HTC wäre nicht HTC, wenn man dieses nicht nur adaptiert, sondern noch massiv verbessert hätte: Der Bewegungssensor beim Diamond bemerkt nicht nur Bewegungen, sondern auch den Gleichgewichtszustand des Gerätes: das automatische Drehen des Displays im Fotoalbum und im Opera-Browser funktioniert darüber, aber eben noch mehr:
Als Spiel liegt dem Diamond Teeter bei. Die meisten kennen sicherlich noch die Holzlabyrinthe, durch die eine Kugel durch Neigen der Platte an Löchern vorbei geleitet werden muss. Exakt dies ist der Sinn von Teeter, allerdings eben nicht mit einem Holzkasten mit Rädern, sondern mit einem Touch Diamond und seinem Sensor. Ich habe schon viele Features erlebt, die dem begeisterten Anwender Spaß bereiten, Unbeteiligte aber eher kalt lassen. Ganz anders hier: Jeder muss einfach das Gerät in die Hand nehmen und sehen, dass die Kugel sich tatsächlich durch Neigen des Geräts bewegt, und nicht irgendeine Taste im Spiel ist. Und das wirklich besondere: Die Steuerung ist so fein, dass die kleinste Bewegung über Loch oder am Loch vorbei entscheidet.
Natürlich hat das ganze auch noch einen funktionalen Sinn: Geht ein Ruf ein und der Klingelton ist aktiv, dann kann dieser stumm geschaltet werden, indem das Gerät einfach auf das Display gedreht wird. Dies ist ein so intuitiver Vorgang, dass man es schon fast blind macht.
Der Akku:
Ein wenig unruhig machte mich die Tatsache, dass der Diamond gerade mal einen 900mAh-Akku hat... und dazu die Ankündigung, beim später in diesem Jahr folgenden Touch Pro (Touch Diamond mit ausschiebbarer Tastatur) würde ein 1300 mAh-Akku verwendet. In der Summe aber grundlos: Im vierten Ladezyklus bereits hält der Akku bei moderatem Telefonieren, stehender UMTS-Verbindung zum Server und häufiger Nutzung bei guten anderthalb Tagen, und damit im Rahmen der Konkurrenzgeräte.
Multimedia:
Dies ist sicherlich der Bereich, der am ehesten einen Vergleich mit dem iPhone fordert und verzeihen lässt. Gerade hier waren die durch Neigungssensor und Fingerbedienung beim iPhone Bedienungsvereinfachungen eklatant sichtbar, und der Touch Dual schafft es tatsächlich, aufzuschließen.
Weniger aufregend ist der MediaPlayer, der ebenfalls die Cover-Ansicht der Konkurrenz, die Steuerung durch die Laufleisten mit den Fingern etc. bietet.
Wohl aber bemerkenswert ist der komplette Fotobereich. Der Touch Diamond hat eine 2 Megapixel Autofocus-Kamera installiert, allerdings ohne Blitz (auch das eine Änderung, die beim Touch Pro/HTC Raphael vorgenommen werden wird).
Das klingt im ersten Moment nicht sonderlich eindrucksvoll, wenn man an die 5 Megapixel-Kameras der Sony Ericsson- und Nokia-Geräte denkt. Endlich aber kommt auch die lange vermisste Bildqualität nicht zu kurz: Im Vergleich zu den nahezu jämmerlichen Kameras anderer Windows Mobile-Geräte kommt der Touch Diamond deutlich näher an eine echte Digitalkamera heran als jedes andere. Was in der Dämmerung/im Inneren noch nur für bedingte Begeisterung sorgt, macht bei Tageslicht draußen richtig Spaß: die Bilder sind gut ausgeleuchtet, farbecht und scharf. Ein Klick auf die rechte Ansicht führt zum Originalbild.
Für die Wiedergabe der Bilder steht ein Präsentationsmodus zur Verfügung, der quasi eine Diashow wiedergibt, die in ihren Überblendungen und Zeitachsen frei konfigurierbar ist.
Lässt man sich ein Einzelbild anzeigen, dann ist die Kombination aus Displaygesten, Touch-Scrollrad und Neigungssensor unschlagbar: Ein zu vergrößernder Bereich wird mit dem Finger eingekreist, dann zoomt der Touch Diamond stufenlos in diesen Bereich hinein. Ein doppeltes Tippen führt wieder auf die Vollansicht, Streifen des Fingers über ein Bild bewegt den Ausschnitt. Das Drehen des Gerätes bringt das Bild ins Quer- bzw. Hochformat, und mit dem Scrollrad kann stufenlos vergrößert bzw. verkleinert werden.
Die Displays von Windows Mobile-Geräten sind nun mal nicht multitapfähig, können also im Gegensatz zum iPhone nur eine Berührung zur gleichen Zeit verarbeiten. Diesen Nachteil kompensiert der Touch Diamond hervorragend durch die Kombination seiner Sensoren, und so objektiv, wie ich nur sein kann: Mir gefällt diese Bedienung noch besser als die des iPhones.
Opera 9:
HTC ist der erste Hersteller, der den lange erwarteten Opera Mobile 9 direkt im ROM des Gerätes ausliefert, der öffentliche Betatest für die reine Softwareversion startet Mitte Juli und damit gute zwei Wochen nach dem Erscheinen des Diamond. Das liegt vor allem daran, dass die Opera-Version auf den Diamond ausgelegt wurde: Startet man den Browser und dreht das Gerät ins Querformat, dann wird automatisch auch das Display gedreht. Zu diesem Zeitpunkt ist die Webseite immer noch sehr klein, als Übersicht dargestellt. Der interessierende Bereich kann nun durch ein doppeltes Tippen vergrößert werden, soll die Seite wieder in der Übersicht dargestellt werden, dann reicht ein weiteres doppeltes Tippen.
Das Sensor-Scrollrad des HTC Touch wird dazu genutzt, stufenlos in Bereiche der Seite hinein und hinaus zu scrollen, das dadurch entstehende Fenster kann mittels des Fingers verschoben werden. Nach wenig Eingewöhnungszeit ist dies intuitiv und macht das Surfen auf einem so kleinen Display faszinierend effektiv und komfortabel. Dazu trägt sicherlich bei, dass der Opera Mobile die Seite immer wieder neu rendert, eine Vergrößerung also nicht dazu führt, dass die Darstellung blockig wird, sondern gleichbleibend scharf. Der daraus entstehende Zeitverzug ist zwar sichtbar, in der Summe aber akzeptabel.
Aus meiner subjektiven Sicht liegt der Opera Mobile in dieser Version zumindest gleichauf mit dem Safari-Browser des iPhones, ganz objektiv fallen mir keine Faktoren ein, wo er Nachholbedarf hat.
Das GPS:
Man mag es kaum glauben: Ein so winziges Gerät hat auch noch ein GPS integriert? Tatsächlich führt HTC hier alle Aussagen, beim Touch Dual wäre kein Platz für einen WLAN-Sender gewesen, ad absurdum: Der Diamond ist flacher, hat WLAN, Bluetooth, UMTS und ein GPS integriert.
Und im Gegensatz zu anderen Herstellern schafft es HTC, out of the box eine Nutzung des selben zuzulassen: Google Maps ist bereits vorinstalliert, installiert man eine Zusatz-Software, dann wird bei der automatischen Suche das GPS direkt gefunden (getestet mit dem TomTom Navigator, dem Navigon Mobile Navigator 6 und dem Destinator). Und in diesen Anwendungen zeigt sich vor allem auch, dass die Hakler im TouchFLO 3D nicht an der Prozessor-Performance liegen, denn selbst der Mobile Navigator, der in der Version 6 bekannt für hohe Speicher- und Prozessoranforderungen ist, läuft flüssig und sauber
Kommunikation:
Der HTC Touch Diamond hat eigentlich alles an Bord, was das Kommunikationsherz braucht: WLAN (802.11b/g), Bluetooth 2.0, UMTS/HSDPA. Im Gegensatz zu Konkurrenzgeräten schafft er es aber auch, die nominell hohen Datenübertragungsraten tatsächlich in der Praxis umzusetzen. Natürlich ist dies gerade im Zusammenhang mit den Mobilfunknetzen immer von äußeren Faktoren abhängig, aber beim direkten Vergleich eines Touch Diamond mit einem Touch Dual ist dieselbe Datei bei parallelem Start des Downloads reproduzierbar ca. 20% schneller fertig heruntergeladen.
Zur Kommunikation gehört aber auch die "einfache" Telefonie: Der Touch Diamond hat ordentliche Empfangseigenschaften, auch an Orten mit eher schwächerem Netzausbau hält er das Netz stabil, ohne das Gespräch zu unterbrechen.
Die Sprachqualität an beiden Enden ist gut, auch über ein Bluetooth-Headset (Plantronics) und eine Freisprecheinrichtung (Parrot CK3300).
Auszeichnen tut sich der Diamond auch hier wieder über die kleinen Anpassungen, die HTC integriert hat: So gibt es einen separaten "Erweitert"-Reiter bei den Telefoneinstellungen, in denen zum Beispiel konfiguriert werden kann, dass bei der Herstellung einer Verbindung das Gerät kurz vibriert. So muss man nicht warten, bis der Gesprächspartner abnimmt und sich das Freizeichen anhören, sondern "spürt" die Gesprächsannahme quasi. Ebenfalls eine nette Idee: Die Rufabweisung per SMS: will man einen Anruf nicht direkt annehmen, so wird bei aktivierter Funktion eine konfigurierbare SMS an den Anrufer gesandt.
Das Herausziehen des Stiftes während eines Telefonats geschieht meistens, weil man sich eben eine Notiz machen will, und so öffnet der Diamond in einem solchen Fall eben gleich die Notizen-Anwendung.
Preis:
EUR 499,- hier
Fazit:
Was soll ich sagen? Jeder Hersteller wirbt damit, ein innovatives Produkt auf den Markt zu bringen, aber nur wenige halten diesem Anspruch bei einem näheren Blick Stand. In den letzten Monaten war mir oft genug langweilig... zu wenige Geräte kamen auf den Markt, die wirklich Alleinstellungsmerkmale hatten, zu wenig wurde Wert darauf gelegt, durch Herstellerspezifische Anpassungen das "Basis-Windows Mobile" zu verbessern. Jetzt hat HTC mit einem Paukenschlag eine solche Fülle von neuen Merkmalen - sowohl hardware- als auch softwareseitig - in einem Gerät vereinigt, dass sich die Frage, was da denn nun noch kommen soll, förmlich aufdrängt.
Ist der Touch Diamond ein "iPhone-Killer"? Es ist schon ein wenig verwunderlich, dass ein Gerät plötzlich (trotz hierzulande magerer Verkaufszahlen) zum Maß aller Dinge avanciert, aber das iPhone hat es geschafft. Offensichtlich waren dessen Bedienkomfort, die Haptik für ein mobiles Gerät einfach revolutionär. Vergessen werden dabei aber gerne die funktionalen Einschränkungen, die dessen OS gegenüber Windows Mobile hat. Und aus diesem Grunde bin ich der Meinung, dass die Lücke mehr als geschlossen ist: HTC hat sich nicht darauf ausgeruht, Dinge nachzumachen, sondern sie haben deutliche Verbesserungen vorgenommen (der 3D-Bewegungssensor, die Bedienung der einzelnen Programme etc.). Sicher wird man auch mit einem solchen Gerät den eingefleischten Windows Mobile- oder Microsoft-Hasser nicht konvertieren, aber wer den Touch Diamond fair und unvoreingenommen betrachtet, der muss obige Frage freimütig mit "ja" beantworten.
Ich habe weit über 100 verschiedene Smartphones und Pocket PCs getestet, und selten war ich auch nach einem ausführlichen Blick so begeistert wie beim HTC Touch: Haptik, Design, Funktionalität, es passt einfach alles.
Darum:
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